Kleine Teile, große Wirkung:
Wenn die Bauteilbeschaffung zur Suche nach der Nadel im Heuhaufen wird

Nach herausfordernden Monaten in der Corona-Pandemie sieht sich die Elektronikbranche aktuell mit der nächsten Krise konfrontiert. Materialmangel lässt die Produktion stocken und bringt somit ganze Lieferketten zum stehen.

Mikrochips sind in den vergangenen Monaten zur Mangelware geworden und ein Ende der Engpässe ist nicht absehbar. Die Halbleiter-Produzenten fahren zwar ihre Produktionen hoch, wie lange es jedoch dauern wird, bis auf dem Markt wieder Normalität im Angebot-Nachfrage-Gefüge herrscht ist unklar. Besonders der Mittelstand wird hart getroffen, da große Anbieter ganze Bauteilrestbestände aufkaufen und durch ihre Kaufkraft auch einfacher mit den Preissteigerungen umgehen können.

Ein weiterer Stolperstein für die Einkäufer ist die Liefertreue. Die größte Herausforderung besteht darin, dass die Liefertermine nicht mehr verlässlich sind. Sie werden nur unter Vorbehalt bestätigt und dann meist fortlaufend verschoben oder schlimmstenfalls am Tag der Lieferung verschoben.

“Es ist natürlich frustrierend”, sagt Markus Knestel, Geschäftsführer. “nach der Pandemiezeit sitzen wir nun auf vollen Auftragsbüchern und können nicht fertigen, weil Teile fehlen. Das ist eine Zeit, die uns und unseren Kunden sehr viel Kraft abverlangt. Wir müssen häufig um Verständnis bitten, denn im Endeffekt sitzen wir ja alle im gleichen Boot.”

Platine bei der Fahrt durch die SMD Bestückungslinie

Lösungsansätze gibt es einige, doch nicht jede Lösung ist für jeden Kunden anwendbar. Umso wichtiger ist es in dieser Zeit frühzeitig Bestellungen zu tätigen, damit ausreichend Zeit ist, um die benötigten Bauteile zu beschaffen. Unsere technische Kompetenz in Baugruppenanalytik bringen wir zum Einsatz für Stücklistenänderungen mit alternativen Bauteilen oder bei der Evaluierung eines Re-Designs, um schwer beschaffbare Teile zu ersetzen. Dies ist jedoch meist keine kurzfristige Lösung und zieht auch wieder Tests und alle weiteren nötigen Qualifizierungen nach sich.

“Wir sind bemüht für alle Kunden eine Lösung zu finden, um Liefertermine halten zu können. Aber wir können natürlich auch keine Bauteile herbeizaubern und sind auf unsere Lieferanten und Hersteller angewiesen.”, erklärt Simon Zanoni der Leiter der Auftragsabwicklung. “Der sicherste Weg sind langfristige Kundenbestellungen mit einem weiten Planungshorizont und Rahmenverträge, sodass wir die Bauteilbestellungen bei den Lieferanten frühzeitig platzieren und dadurch eine verbindliche Lieferung bestmöglich sicherstellen können. So schaffen wir es bestimmt gemeinsam durch und aus dieser Krise!”

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